Erste Veranstaltung: Handwaffenausbildung
Seit der Einkleidung im Februar ist schon wieder einige Zeit vergangen. Wie es manchmal so ist, hat es einfach nicht gepasst, da ich zu viele andere Termine hatte. Vielleicht lag es auch einfach an der Prioritätensetzung und es wäre schon irgendwie vorher möglich gewesen. So war es und im Juni kam dann eine Ausschreibung die gepasst hat. Und zwar kam die Ausschreibung genau am 09.06.2022. Die Dienstveranstaltung (DVag) soll am 08.07.2022 von 18 bis 21 Uhr in der Kurmainz Kaserne in Mainz stattfinden. Das Thema ist Ausbildung an der Handwaffe und der Anmeldeschluss ist der 01.07.2022. Also alles passt und ich habe eine Mail geschrieben, um mich für die Veranstaltung anzumelden. Was alles in der Mail zur Anmeldung stehen muss, steht in der Ausschreibung.
In der Zwischenzeit, bis eine Rückmeldung kommt, schwirren natürlich einige Fragen im Kopf herum. Der ganze Ablauf ist mir unbekannt und was erwartet mich dort? Ist es sehr militärisch und was muss ich von der ganzen Ausrüstung mitbringen?
Nun, diese Fragen werden sich sicher noch klären und so soll es auch sein. Ende Juni kam dann die Zuziehung zu einer dienstlichen Veranstaltung nach §81 Soldatengesetz (SG). In dieser steht dann nochmal wann und zu welcher Uhrzeit die Veranstaltung stattfindet. Außerdem wem man truppendienstlich unterstellt ist, wer die Veranstaltung leitet, der nächste Disziplinarvorgesetzte und der Punkt, der für mich noch unklar war, welche Uniform man tragen muss. Das sah in diesem Fall so aus:
Feldanzug Grundform mit Feldmütze gem. A1-2630/0-9804, je nach Witterung mit Kälte-/Nässeschutz, Schießbuch, Handschuhe, Mund-Nasen-Schutz und Gefechtshelm
Es gibt noch einige weitere Informationen, wie z.B. dass man auf der Hin- und Rückfahrt Uniform tragen darf, aber das sind die wichtigsten.
Nun war der Freitag gekommen. Da ich abends noch nach Mainz musste, hatte ich an diesem Tag nicht so lange gearbeitet. Zu Hause wurde die Uniform angezogen und mit allem, was man mitbringen muss, ging die Reise los. Ich muss hier zugeben, dass ich etwas aufgeregt war, schließlich hatte ich seit 2007 keine Uniform mehr getragen und auch keinen Kontakt mehr zur Bundeswehr. Dort angekommen zeigte ich meine Zuziehung und durfte zu dem Gebäude fahren, an dem die Ausbildung stattfinden sollte. Man konnte gleich sehen wo geparkt wird und es standen auch schon Kameraden vor dem Gebäude. Da ich noch nicht so recht wusste wie ich mich verhalten soll und ob ich gleich Meldung machen soll, habe ich mir viel Zeit gelassen aus dem Auto auszusteigen. Erst mal sehen, wie die anderen das machen :-)
War ziemlich "entspannt", wie ich finde. Mit der Zuziehung beim Stabsfeldwebel melden, der gab uns einen Corona-Test und den mussten wir erst mal machen. Wie es bei den Tests so üblich ist, mussten wir 15 Minuten warten. In der Zeit habe ich mich schon ein bisschen mit einem Kameraden unterhalten. Also wie zu erwarten war der Test negativ und es konnte weiter gehen. Rein um die restlichen Unterlagen abzugeben und da ich noch kein Schießbuch hatte bekam ich ein neues. Nun hieß es warten bis alle angekommen waren und die gleiche Prozedur durchlaufen hatten. Ich war schon früher da, weil ich nicht der Letzte sein wollte. Wenn ich mich richtig erinnere und mein Gedächtnis mich nicht trügt, war ich der einzige Luftwaffenuniformträger. Da fühlt man sich schon ein bisschen als Exot. Ob das wohl bei allen Veranstaltungen so ist?
Als endlich alle da waren, mussten wir antreten. Der Stabsfeldwebel und der Oberstabsfeldwebel erklärten uns, was die Ausbildung beinhaltet und dass es drei Stationen gibt. Eine Station für das MG3, eine für das G36 und eine für das P8.
Wir wurden in drei Gruppen aufgeteilt und die erste Station für meine Gruppe war das MG3. Ich fing also mit der Waffe an, die ich noch nie in der Hand hatte. Aber das wird schon. Das Gewehr wurde zerlegt und wieder zusammengebaut. War zum Glück kein großes Problem. Wie genau die Zeiteinteilung der einzelnen Stationen war, kann ich nicht mehr sagen, aber gefühlt war die Zeit bei der ersten Station schnell vorbei.
Weiter ging es zur zweiten Station, dem G36. Ja, das kenne ich doch! Auch bei dieser Station war es wie bei den anderen. Zuerst zeigte uns der Ausbilder wie es zerlegt wird und welche Ladezustände es gibt. Dann ging es los und wir mussten selbst Hand anlegen. Ja, ich kenne das Gewehr, aber am Anfang war es doch etwas, sagen wir, holprig. Mit jeder Wiederholung wurde es vertrauter.
Die letzte Station war die P8. Da diese Waffe die wenigsten Einzelteile hatte, war sie auch am einfachsten zu zerlegen. Viel mehr gibt es hier nicht zu erzählen, wenn man nicht auf die Details der Waffen eingeht.
So waren alle Stationen durch und wir versammelten uns vor dem Gebäude. Zur Erfrischung gab es noch eine Apfelsaftschorle und wir konnten uns noch ein wenig unterhalten. Der letzte Punkt war das Antreten und dann wurden wir entlassen.
Am nächsten Tag war auch Schießen mit den Waffen, die wir an diesem Tag geübt hatten. Leider hatte der Termin bei mir wieder nicht gepasst... Das muss sich ändern!
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