Handwaffenschießen

Damit war die Wachausbildung soweit abgeschlossen und es fehlte nur noch das Schießen. Es war der 18.3.2023 und an diesem Morgen machte ich mich auf den Weg zur Standortschießanlage (StOSchAnl) in Wackernheim. Laut Google Maps war es für mich fast die gleiche Entfernung wie zur Kaserne, aber ich musste früher von der Autobahn abfahren. Nachdem ich die Ortschaften hinter mir gelassen hatte, ging es auf geteerten Feldwegen weiter. Ein Nachteil dieser aufregenden Fahrt war, dass die Wege noch sehr nass und schmutzig waren. Man kann sich also vorstellen, dass das Auto danach nicht mehr ganz so sauber aussah.

Am Schießplatz angekommen, ging es durch das Tor und direkt das Auto parken. Beim Aussteigen traf ich den Obergefreiter von der Wachausbildung. Wir hatten uns beim letzten Mal ein wenig über das Thema Reserveoffizieranwärter unterhalten und saßen bei der Theorie nebeneinander. Wie üblich stellten wir uns in die Warteschlange, um das Schießbuch und die Reisekostenabrechnung abzugeben. Das Schießbuch mussten wir nicht abgeben. Das wird erst später bei der Munitionsannahme abgegeben. Der Hauptgefreite, den ich zum ersten Mal beim Leistungsmarsch getroffen hatte, war auch wieder am Start. Der Stabsunteroffizier ebenfalls.

Der erste Blick in Richtung Schießbahn fühlte sich gut an. Weiter hinten sollen also später die Übungen geschossen werden.


Was bei der letzten Veranstaltung aufgefallen ist, ist das Fehlen der Namensschilder. Ich habe zwischenzeitlich nochmals nachgefragt, wo diese geblieben sind. Sie wurden dem Spieß übergeben und liegen zur Abholung bei der Heimatschutzkompanie bereit. Da diese allerdings doch etwas entfernt ist, dachte ich es kann sie jemand mit nach Mainz nehmen und dem FwRes geben, welcher sie dann mir geben kann. Nun, sie liegen immer noch da, wo sie die ganze Zeit gelegen haben. Ich habe dann an dem Morgen direkt welche bestellt. Nächstes Mal habe ich bestimmt welche und bin nicht mehr der OG "Plüsch".

Aber zuerst, wie immer, das Antreten. Ich weiß es nicht mehr genau, aber es waren über 40 Teilnehmer angetreten. Nicht schlecht, würde ich mal sagen diese Antrittsstärke. Da wir einen unterschiedlichen Stand hatten, wer hat was schon geschossen und wer braucht noch was, wurden wir wieder ein bisschen eingeteilt. Bei mir war es ganz einfach. Ich brauchte alles und damit war ich nicht alleine. Die meisten hatten schon einige Übungen und konnten mit der S9 (bin mir etwas unsicher) anfangen. Uns wurde auch gesagt, dass wir an diesem Tag keine P8 schießen können. Schade aber da kann man nichts machen. Es gab noch ein paar organisatorische Dinge zu erledigen und die Waffen wurden etwas eingeschossen.

Da ich bei der zweiten Einkleidung noch einige Gegenstände mehr bekommen hatte, gehörte nun auch eine Schießbrille dazu. Diese hatte ich mir aber noch nicht so richtig angeschaut. Also ja einmal reinschauen ob alles da ist und wieder zu. So nun musste ich sie erst einmal auspacken und schauen was ich damit machen kann. Es gibt klare, gelbliche und dunkle Gläser. Ich habe mich für die klaren entschieden und der StUffz hat mir geholfen sie einzusetzen. Zum Glück hatte er vorher eine nSAK Umschulung gemacht und wusste, worauf man bei der Montage achten muss. Was mir für die Schießbrille noch fehlt ist ein Einsatz für die Korrektur. Der Hauptgefreite hatte diesen Einsatz aber schon und wir konnten es mit seinem ausprobieren. Da ich wie gesagt noch keinen habe, muss es erst einmal ohne gehen. Ich bin zwar Brillenträger, aber meine Korrektur ist nicht besonders groß. Da diese Aussage relativ zu sehen ist, hier die Werte:

R: 0,00   -1,00   175    PD 30,5
L: 0,00   -0,75    15     PD 32,0

Diese Werte muss ich noch übermitteln, um den Einsatz zu bekommen. 

Danach gab es Frühstück. Es gab ein großes Käsesandwich, einen Müsliriegel, eine Schokomilch, eine Banane und Kaffee oder Tee. Von der Menge her, würde ich sagen, sollte das für jeden reichen. Hier gab es absolut nichts zu bemängeln. Nun konnte der erste Durchgang bzw. die erste Übung geschossen werden. Da ich zu der Gruppe gehörte, die noch alles machen musste, musste ich mit den anderen warten, da die Kameraden, die schon einige Übungen geschossen hatten, zuerst an der Reihe waren. Zeitlich war es an diesem Tag sowieso sportlich, da es nur bis 14 Uhr ging und bis dahin alle mit der G36 Schießübungen durch sein mussten.

In der Zwischenzeit hatte ich mich ein wenig mit dem Hauptgefreiten unterhalten. Er hatte beim Marsch direkt eine Auszeichnung bekommen, weil er unter den ersten drei war, die das Ziel erreichten. Die Trophäenjagd hatte also bei ihm begonnen. Wir unterhielten uns auch wieder, wie schon beim Marsch, über die Heimatschutzkompanie und ich erzählte ihm, wie der aktuelle Stand bei mir ist. Er war sehr interessiert und hat sich nach der Veranstaltung auch gemeldet, um mit der Kompanie zu üben. So habe ich unbewusst ein wenig Werbung gemacht. Wir haben uns auch mit einer sehr netten Frau Hauptfeldwebel unterhalten. Wir bildeten ein 3er Team für das Schießen. Ich hatte den beiden noch erzählt, dass ich das letzte Mal 2007 in der Grundausbildung geschossen habe. Bei dieser Aussage dachte ich, dass es ein wenig Verwunderung auslösen würde, aber bei den beiden war es noch länger her.

Als die große Gruppe mit der Schießübung fertig war, waren wir endlich an der Reihe. Wir setzten unsere Helme und Brillen auf. Der Gehörschutz durfte natürlich auch nicht fehlen. Also sind wir langsam ein Stück nach hinten auf die Schießbahn gelaufen. Dort haben wir dann unser Schießbuch abgegeben und der Leiter hat uns erst einmal erklärt, was wir alles an Übungen schießen werden. Wir mussten S1, S2 und S5 schießen. Soweit so gut. Es ging dann auch recht schnell mit der ersten Übung los. Zuerst natürlich die Munition in Empfang nehmen. 5 Patronen richtig übergeben, 5 Patronen richtig übernommen. So in etwa. Aber dann vor dem ersten Schuss nach so langer Zeit, wo ich nicht mehr geschossen habe, muss ich ganz ehrlich zugeben, das war schon ein bisschen aufregend. Vor dem Mittagessen haben wir noch eine zweite Übung geschossen.

Doch dann war erst einmal Mittagessen angesagt. Nach Aussage des Stabsfeldwebels muss das Mittagessen sehr gut sein, da es von den Feldjägern gekocht wird. Er ist selbst Feldjäger :-) Es gab Chili con Carne. Dazu einen Salat und zum Nachtisch einen Joghurt.

Nach dem Essen ging es dann ziemlich schnell weiter, denn wir mussten noch eine Übung schießen und es sollte nur bis 14 gehen. Bei der letzten Übung durften wir auch vorher selbst aufmunitionieren.


Auch bei dieser letzten Übung hat sich unser 3er Team nicht schlecht geschlagen. Es hat also alles geklappt an diesem Tag und trotz der vielen Teilnehmer und nur einer Schießbahn kamen alle durch.

Nachdem alles vom Schießstand geräumt war, gab es noch einen letzten Punkt zu erledigen. Ja, nach all dem Spaß muss die Waffe gereinigt werden. Nicht gerade eine Aufgabe, die ich gerne mache, aber es gehört einfach dazu. Da aber viele Teilnehmer an den Waffen waren, ging es recht schnell bis wir mit der Arbeit fertig waren.

Am Ende bekam jeder wieder sein Schießbuch mit den neuen Einträgen des Tages. So ist alles dokumentiert und hoffentlich kann ich beim nächsten Schießen die Übungen für die P8 ergänzen.

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