Truppenübungsplatzaufenthalt 2023 Tag 6
Der vorletzte Tag ist angebrochen und um 6 Uhr ging es zum Frühstück in die Truppenküche. Endlich mal ein "normales" Frühstück. Klingt komisch, aber nach den vergangenen Tagen tut es einfach gut. Also nicht so unbequem mit dem Geschirr.
Nach dem Frühstück war dann wie immer, bis auf das Vorkommando, die Verlegung mit dem Bus um 7:00 Uhr Richtung Schießplatz. Da gestern weniger das Schießen als vielmehr die Taktik im Vordergrund stand, durften wir heute wieder mit scharfer Munition schießen. Ich war gespannt, ob wir, wie anfangs erwähnt, noch an anderen Waffen ausgebildet werden würden. Auf dem Schießplatz angekommen, bezogen wir wieder unsere Hütten und machten uns alle direkt auf den Weg nach vorne.
Uns wurden verschiedene Granaten, ein Nebeltopf und eine Signalpistole gezeigt. Mit der Signalpistole sollte jeder einmal schießen. Es ist nichts Besonderes damit zu schießen, aber jeder sollte wissen, wie es sich anfühlt. Die Übungshandgranaten sowie die Rauchgranaten wurden aber nur vom Ausbilder geworfen. Da es an diesem Vormittag windstill war und der Nebel nicht richtig abzog, konnten wir leider keinen Nebel zum Schießen verwenden.
Danach ging es direkt mit dem Schießen los. Wir als erste Gruppe durften wieder als erste schießen. Zuerst mussten wir also alles anlegen und die Magazine in Empfang nehmen. Die Übungsgranaten hatten wir an diesem Tag auch mitgenommen. Weil ich so schnell alles übernommen hatte, ist mir ein Magazin runtergefallen. Dabei ist eine Patrone herausgefallen, die ich schnell aufgehoben habe. Ein Blick um mich herum. Gut, so viele haben es nicht gesehen. Schnell wieder ins Magazin und ab nach vorne wo der Ausbilder schon wartete. Wir nahmen unsere gewohnten Positionen ein und machten uns bereit für die Runde. Es begann wie jede Runde wo wir beobachteten wie der Feind vorrückte. Als der Feind nahe genug war, begann der Feuerüberfall. Am Anfang lief alles gut, aber leider hatte meine Waffe an diesem Tag ein paar Probleme. Wobei man sagen muss, dass es nicht an der Waffe lag, sondern eher an der Munition. Das Magazin war leer und musste ausgetauscht werden. Irgendwie ging es nicht rein und ich fragte mich was los ist. Wenn es nur um einen herum knallt und man mittendrin ist, ist man auch etwas nervös. Da fehlt die Routine. Der Oberstabsfeldwebel hatte das zufällig gesehen und meinte nur: "Da hat wohl jemand eine Kugel zu viel ins Magazin geladen". Eine Patrone raus und schon war das Magazin in der Waffe. Ich hatte also einen selbstverschuldeten Fehler. Ich habe das geladene Magazin fallen lassen und eine Kugel ist rausgerutscht. Ich habe nachgeladen, aber in das falsche Magazin. Das hat mich natürlich sehr geärgert. Ansonsten hatten wir zu viele Wiederholungen bei den Meldungen. Nach so einer Runde bin ich immer nass geschwitzt. Also erst mal kurz abkühlen und abtrocknen.
Nachdem die zweite Gruppe durch war, hatten wir wieder die Sicherungsaufgabe für die dritte und vierte Gruppe. Danach gab es Mittagessen. Wir haben auch alle nochmal gesagt, was wir noch besser machen können und worauf wir achten müssen. An diesem Tag sind wir gut durchgekommen und durften eine 2. Runde schießen. Wir waren heiß darauf, es besser zu machen.
Also auf in die Stellungen. Leider hatte meine Waffe in dieser Runde immer wieder das Problem, dass die Patrone im Patronenlager stecken blieb. Dadurch wurde ich immer wieder unterbrochen und die Patrone musste mit einem Stab aus der Waffe entfernt werden. Ansonsten muss man sagen ist der Durchgang für uns gut gelaufen. Viele Dinge, die wir vorher nicht richtig gemacht haben, haben wir in diesem Durchgang besser gemacht. Man merkt also, dass die Übungen langsam ihre Wirkung zeigen. Es ist auch gut für die Stimmung, wenn man hinterher nicht denkt, es hätte noch viel besser sein können. Wir haben unsere letzte Übung für dieses Jahr mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen.
Dann wurde mit der Reinigung der Waffen begonnen. Da am nächsten Tag nur noch zwei Gruppen ihren letzten Durchgang schießen sollten, wurde beschlossen, dass nur eine bestimmte Anzahl von Waffen noch nicht endgültig gereinigt werden sollte. Unsere waren bei den Auserwählten und so mussten wir nur eine Grobreinigung machen, damit sie am nächsten Tag wieder eingesetzt werden konnten. Das sind einfach Aufgaben, die man immer machen muss.
Auch der Kommandeur des Landeskommandos war in dieser Woche mehrmals anwesend. Er hat sich ein Bild vom Verlauf der Ausbildung gemacht. An diesem Tag bekamen wir noch ein paar abschließende Worte von ihm. Auch wurde uns mitgeteilt wie es in Zukunft mit dem Heimatschutz in Rheinland-Pfalz weitergehen soll. Jeder hatte die Möglichkeit, ihm Fragen zu stellen, die er offen und direkt beantwortet hat. Ich muss wirklich sagen, genau solche kleinen Runden, wo es Informationen gibt und man einfach auch mal Feedback geben kann, finde ich richtig gut.
Um 16.45 Uhr ging es dann zu den Bussen, mit denen wir zurück in die Kaserne fuhren. Unsere Waffen hatten wir ja nur grob gereinigt und alle anderen mussten ihre Gewehre so reinigen, dass sie abgenommen werden konnten. Es waren aber noch zwei MG3 übrig, die auch noch gereinigt werden mussten. Tja, wir Glücklichen hatten diese tolle Aufgabe bekommen. Also machten wir uns mit der ganzen Gruppe an die Arbeit und es fühlte sich wieder so an als würde es nie fertig werden. Das Reinigen von Waffen ist eine Geduldsarbeit und so mancher Schmutz lässt sich nur mühsam entfernen.
Letztes Antreten für diesen Tag war dann um 19:50 Uhr. Das dauerte ca. 20 Minuten und um 20:10 Uhr war Dienstschluss. An diesem Abend war auch der Kameradschaftsabend. Es gab Fleischkäsebrötchen und was zu trinken. Man hat sich unterhalten und Späße gemacht. Wir haben auch in der Gruppe auf die erfolgreiche Woche angestoßen.
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