Truppenübungsplatzaufenthalt 2024 Tag 7

Der letzte Tag unserer Woche ist angebrochen, und das Aufstehen fiel heute besonders schwer. Der wenige Schlaf hat sicherlich vielen von uns zugesetzt, aber dennoch ging es wie gewohnt zur gleichen Zeit los wie an den vorherigen Tagen. Um 6:25 Uhr mussten wir bereitstehen, um auf die Busse zu warten. Trotz der morgentlichen Müdigkeit habe ich für den letzten Tag noch einmal alle Motivation gesammelt. Auch wenn die Müdigkeit im Laufe des Tages sicherlich noch stärker zu spüren sein wird, bin ich zuversichtlich. Leider scheint sich auch eine Krankheitswelle in der Kompanie zu verbreiten, da immer mehr von uns Symptome zeigen und manche sogar den letzten Tag nicht mehr mitmachen können. Bei so vielen Menschen auf engem Raum ist es kaum überraschend, dass sich Krankheiten schnell verbreiten. Dennoch hoffe ich, dass wir den Tag gut überstehen und alle das Beste daraus machen können.

An diesem Tag wurden wir in vier Gruppen eingeteilt, sodass die Zusammensetzung noch einmal neu gemischt wurde. Unsere Gruppe war die zweite, und entsprechend hatten wir beim Schießen den zweiten Durchgang. Am letzten Tag hat alles insgesamt noch einmal gut funktioniert, und es war ein würdiger Abschluss für die Übung.

Eine interessante Änderung gab es bei der Position des Gruppenführers. Dieses Mal wurde diese Rolle von einem Hauptgefreiten aus dem Landeskommando übernommen, der plant, in die Laufbahn der Feldwebel zu wechseln. Für ihn war es eine besondere Herausforderung, da es das erste Mal war, dass er eine Gruppe im Rahmen eines Gefechtsschießens führen durfte. Es war sicherlich eine wertvolle Erfahrung, die ihm auf seinem weiteren Weg bei der Bundeswehr zugutekommen wird.

Ich selbst konnte meine fünf Magazine vollständig verschießen und war mit meiner Leistung beim letzten Schießen der Übung sehr zufrieden. Es war ein gelungener Abschluss, der nicht nur Spaß gemacht hat, sondern auch eine lehrreiche und praxisorientierte Erfahrung bot.

Nach Abschluss der Schießübung stand wie immer das Aufräumen an. Die Schießbahn musste in einem ordentlichen Zustand hinterlassen werden, so wie wir sie vorgefunden hatten. Jeder war gefordert, seinen Teil dazu beizutragen, damit alles zügig erledigt werden konnte.

Im Anschluss traten wir ein letztes Mal an, um die Waffen sorgfältig zu kontrollieren. Dabei wurde überprüft, dass keine Patronen mehr in der Waffe verblieben waren und das Patronenlager leer ist. Diese Sicherheitsüberprüfung ist ein wichtiger Bestandteil, um den reibungslosen und sicheren Ablauf der Übung abzuschließen.

Bevor es weiterging, hielt der Chef eine kurze Ansprache, außerdem richtete der potenzielle neue Chef der Heimatschutzkompanie Rheinland-Pfalz einige Worte an uns. Er war bei der Übung das erst mal dabei um sich ein Bild zu verschaffen. Mir persönlich ist der Major sehr positiv rüber gekommen und ich kann mir sehr gut vorstellen ihn als Kompaniechef zu haben.

Um 11:25 Uhr war schließlich alles abgeschlossen, und wir stiegen in die Busse, die uns zurück in die Kaserne brachten. Dort angekommen, stand um 12:15 Uhr die wohlverdiente Mittagsverpflegung auf dem Plan. Wie gewohnt wurden die Mahlzeiten im praktischen Essgeschirr ausgegeben, das uns während der gesamten Zeit begleitet hatte.

Nach dem Mittagessen ging es direkt weiter mit dem Waffen- und Stubenreinigen. Bei mir dauert es immer ziemlich lange, bis ich die Waffe komplett sauber habe. Es ist definitiv nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Ein Kamerad schaffte es in der gleichen Zeit, zwei weitere Waffen zu reinigen, während ich gerade so mit meiner fertig wurde. Als ich damit endlich durch war, hatten die anderen Kameraden bereits die Stubenreinigung abgeschlossen. Ich musste anschließend noch meine Sachen fertig packen und vor das Gebäude bringen.

Danach folgte das Abschlussantreten und es gab wieder eine Überraschung. Der Oberstabsgefreite aus dem Kompaniefeldwebeltrupp wird, so wie es aussieht, nicht mehr an Übungen teilnehmen dürfen. Er musste zur Nachmusterung, und offenbar erfüllt er nicht mehr die Bedingungen, die bisher für den Stabsdienst ausreichend waren. Zusätzlich informierte uns der Spieß, dass es laut der aktuellen Fassung des Operationsplans Deutschland so aussieht, als dürften Beamte, und speziell die bei der Bundeswehr,  nicht mehr an Übungen teilnehmen. Sie werden im Ernstfall an anderer Stelle gebraucht und wären dann ohnehin nicht verfügbar. Daher sei es unnötig, sie für Szenarien auszubilden, die für sie nicht relevant sind.

So habe ich es jedenfalls verstanden. Es ist wirklich schade, denn beide Kameraden sind sehr engagiert und menschlich, aus meiner Sicht, großartige Charaktere.

Als das alles erledigt war, sollten wir auf die Busse warten. Und, wer hätte es gedacht, es lief wieder nicht reibungslos. Der Bus, der unseren Zug abholen sollte, kam nicht, sodass wir warten mussten, bis ein anderer Bus erneut zurückkam. Es scheint fast so, als würde Baumholder, oder besser gesagt das Lager Aulenbach, uns einfach nicht loslassen wollen. Erst um 18:15 Uhr kam der Bus endlich und wir wurden nach Idar-Oberstein gebracht. Dort angekommen, luden wir den Bus schnell aus, und jeder brachte sein Gepäck zu seinem Auto. Nach einer kurzen Verabschiedung startete ich um 19:00 Uhr die Heimreise. Die Fahrt verlief gut und ich kam um 20:10 Uhr zu Hause an.

Rückblickend war es wieder eine interessante Woche, in der ich das Gelernte aus dem letzten Jahr weiter festigen konnte. Durch die Ausbildung Ungedienter kommen immer wieder neue Kameraden dazu, die man kennenlernt. Hoffentlich bleibt dieser Trend bestehen, denn gleichzeitig gehen auch immer wieder Kameraden, und die Kompanien müssen wachsen, um alle Dienstposten besetzen zu können.

Die nächste Reservistendienstleistung (RDL) sollte eigentlich im November stattfinden. Es gab dazu bereits eine Heranziehung, die aber wieder abgesagt wurde. Nach aktuellem Stand wird die nächste RDL wohl erst im März stattfinden, wenn der Kommandeur des Landeskommandos wechselt. Zu diesem Anlass wird es einen Appell geben, und im Vorfeld stehen Wachausbildung und Formaldienst auf dem Plan. Bis dahin bleibt noch etwas Zeit – mal sehen, ob nichts dazwischenkommt.

Es gab auch die Idee, mich bei der Ausbildung Ungedienter als Hilfsausbilder zu engagieren. Allerdings scheint im ersten Modul bereits ausreichend Personal vorhanden zu sein, sodass momentan kein Bedarf besteht.

Summe der RDL-Tage: 20

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